Musiktherapie als Lebenshilfe bei Pflegebedürftigkeit und Demenz

Gitarrenduo. Foto: © Marlis MarchandFoto: © Marlis Marchand

Seit vielen Jahren musiziere ich mit alten, pflegebedürftigen und demenziel veränderten Menschen im Rahmen der Tagespflege, der stationären und ambulanten Altenhilfe sowie im Krankenhaus mit folgenden Angeboten:

  • offenes Singen
  • feste Musikgruppen
  • Einzelbegegnungen
  • Tischharfenspiel
  • Instrumentalunterricht

Musikalische Angebote machen erstaunliche Phänomene sichtbar und hörbar. Menschen ohne Handlungsmotivation beginnen mit Musik zu tanzen.

Klangbausteine. Foto: © Marlis MarchandFoto: © Marlis Marchand

Menschen, die Sprache nicht mehr benutzen, singen Lieder mit mehreren Strophen Menschen, die auf Ansprache nicht mehr reagieren, werden aufmerksam, wenn die Worte gesungen werden.

Spielräume schaffen - Emotionen wecken

Musik bietet viele Möglichkeiten,

  • in Bewegung zu kommen
  • Sprachlosigkeit zu überwinden
  • Erinnerungen und Ressourcen zu beleben
  • Kontakt und Begegnung zuzulassen
  • Freude und Zugehörigkeit zu erleben
  • Neues zu lernen

Musikalisches Miteinander lässt viele Verluste der von Demenz betroffenen Menschen unbedeutend werden. Denn nicht Wissen und Verstehen ist beim Singen, Tanzen und Musizieren erforderlich, sondern Intuition, Atmosphäre und emotionales Erleben.

Rassel. Foto: © Marlis MarchandFoto: © Marlis Marchand

Musik braucht keine Vergangenheit und Zukunft, und schafft doch immer wieder neue Verknüpfungen zur Erinnerungen, Empfindungen und Erfahrungen.

Die Stärkung oder Wiedererlangung des Zutrauens in sich selber und der Umgebung ist das wichtigste Ziel meiner Arbeit.

Selbstwirksamkeit zu erfahren und Zugehörigkeit zu erleben hat positiven Einfluss auf den Erhalt der Identität und damit auf die Lebensqualität und Lebenszufriedenheit.